Wenn der Name Koers fällt, denkt man fast sofort an Koersmix, die Halbpflasterprodukte von Koers, die in Belgien immer beliebter werden. Koers ist ursprünglich ein niederländisches Unternehmen, hat aber im Jahr 2014, also vor etwa 8 Jahren, in das südliche Nachbarland expandiert. Inzwischen sind in Belgien bereits Tausende von Quadratmetern Koersmix wassergebundene Wegedecke verlegt worden.
Koers-Wege sind häufig in Erholungsgebieten wie Parks und Wäldern zu finden, werden aber auch zunehmend als Alternative zu Beton und Asphalt in Städten und Gemeinden genutzt. Im Gegensatz zu letzteren speichern die halbgepflasterten Flächen von Koers die Wärme nicht, und das Regenwasser wird gut abgeleitet. Aber wie ist Koersmix eigentlich entstanden, wie wird es hergestellt und was ist die Geschichte dahinter? In diesem Artikel möchten wir einen Blick zurück auf den Erfolg dieses seit über 100 Jahren bestehenden Familienunternehmens werfen.
Vor mehr als einem Jahrhundert begann das Familienunternehmen Koers als Binnenschiffer im Jahr 1918. Nachdem die zweite Generation auf den Plan getreten war, wurde das damals meist genutzte Schiff verkauft und durch Lastwagen ersetzt. Von diesem Moment an wurde Koers vom Binnenschiffer zum Transportunternehmen. Als vor fünfzig Jahren die dritte Generation das Ruder übernahm, entstand neben dem Transportunternehmen ein Handelsunternehmen. Dies begann mit einer eigenen Sandgrube im Norden der Niederlande, die sich zu einem 60 Hektar großen Produktionsstandort entwickelte, der auch heute noch eine wichtige Rolle im Unternehmen spielt. Das Unternehmen beschloss, einen Wechsel vorzunehmen und mehr Tätigkeiten selbst auszuführen, anstatt für andere zu arbeiten. So begann Koers, eigene Produkte zu entwickeln, zu produzieren und auch zu verkaufen.
Vierte Generation
Heute wird das Unternehmen von der vierten Generation geführt, die sich bei der weiteren Gestaltung des Unternehmens und seiner Produkte vor allem auf mehr Nachhaltigkeit konzentriert. Aus den Rückständen, die das Unternehmen zur Entlastung der Umwelt sammelt, werden neue Produkte hergestellt, die zu einer nachhaltigen und klimaresistenten Gesellschaft beitragen. Vor mehr als 20 Jahren entwickelte das Unternehmen eine umweltfreundliche halbgepflasterte Straße, damals KFP-mix (Koers Fiets Paden Mix) genannt. Dieses Produkt wurde entwickelt, weil am Produktionsstandort Reststoffe übrig waren, die eigentlich "weggeworfen" werden sollten. Bei Koers erhielten diese Sekundärbaustoffe ein zweites Leben und wurden als neue Rohstoffe betrachtet, aus denen schließlich neue Produkte entstanden. Aus Umweltschutzgründen wurden immer weniger Muscheln aus dem Meer gefischt, so dass die Nachfrage nach PSM-Mischungen stieg. Straßenbaubehörden und Naturschutzorganisationen mussten nach einer umweltfreundlichen Alternative zu Schalenwegen suchen und entschieden sich zunehmend für Produkte von Koers. Im Laufe der Jahre wurde das KFP-mix von Koers weiterentwickelt und es wurden neue Arten von Pflasterbelägen mit jeweils eigenen Eigenschaften unter den Namen "KoMex", "KoMex BIO", "DurEko-mix", "DurEko-mix BIO" und "KoTRec BIO" eingeführt.
Koers-Halbpflaster werden im eigenen Haus von geschulten Fachleuten entwickelt, das Unternehmen verfügt über ein eigenes Labor und eine computergesteuerte Mischanlage. Die Produkte werden in einer CO2-neutralen Produktionsstätte in den Niederlanden hergestellt. Außerdem sorgt das Unternehmen für einen umweltfreundlichen Transport, denn alle Lkw und Maschinen werden mit GTL (Gas To Liquid) betrieben, einem sauberen Kraftstoff mit minimalen Emissionen.
Selbstreparierende Kapazität
Die Halbpflasterflächen von Koers zeichnen sich durch ihr Selbstheilungsvermögen, ihre hohe Erosionsbeständigkeit und ihre hohe Tragfähigkeit aus. Außerdem sind sie pflegeleicht, rollstuhlfreundlich, bekommen keine Risse, z. B. durch Baumwurzeln, und sind weniger anfällig für Unkrautwuchs. So kann der Einsatz von Herbiziden sofort drastisch reduziert werden. Koersmix ist eine hervorragende Alternative nicht nur für Muschelpfade, sondern auch für Dolomitpfade. Dolomit besteht fast vollständig aus Kalk, der für Pflanzen und Bäume schädlich ist. Außerdem wäscht sich das Material nach längerem Regen aus und klebt an den Schuhsohlen fest. Vor einigen Jahren kam die BIO-Variante auf den Markt, die ebenfalls Wasser absorbiert. Diese halb gepflasterte Oberfläche ist mit einem pflanzlichen Bindemittel gebunden und hat ein natürliches Aussehen. Die BIO-Variante eignet sich für viele Einsatzbereiche, auch für langsame Straßen, aber auch stärkerer Verkehr ist kein Problem.
Lieferant des Königshauses
Inzwischen macht der Koers-Mix einen Großteil des Umsatzes des Unternehmens aus. Die Stärke von Koers liegt darin, dass das Unternehmen seine Produkte in- und auswendig kennt und in der Lage ist, Produkte herzustellen, die auf die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden zugeschnitten sind. Nachdem Koers sein hundertjähriges Bestehen gefeiert hatte, erhielt das Unternehmen vom niederländischen König Willem-Alexander die Bezeichnung Hofleverancier (königlicher Lieferant). Dies ist ein besonderer Titel für kleine und mittlere Unternehmen, die seit mindestens hundert Jahren bestehen und einen tadellosen Ruf genießen. Derzeit wird die fünfte Generation im Unternehmen ausgebildet, damit die bisherigen Arbeitsabläufe weitergeführt werden können und in der Familie bleiben.
Tekst: Claudia Schoutens
Bron: GWW BOUW BE